Montag, 25. Mai 2015

Saudi-Arabien - der Terror frisst seine Kinder

Unterstützt von Saudi-Arabien und Katar.       Unterstützt von den USA und dem Westen.
Während des Freitagsgebets gab es ein Selbstmordattentat in der Ali-Ibn-Abi-Taleb-Moschee in Kudeih in der Region Katif. Der Terror und die totalitäre Ideologie des Salafismus, die von Saudi-Arabien in alle Welt exportiert werden, kehren schließlich zu seinen Wurzeln zurück. Der völkerrechtswidrige Überfall Saudi-Arabiens auf Jemen könnte sich letztendlich als Sargnagel für die saudi-arabische Despotie erweisen. In Saudi-Arabien gibt es fast täglich Anschläge, über die die westliche Öffentlichkeit aber nichts erfährt oder nicht berichtet. Die schiitische Minderheit wird von dem sunnitischen Herrscherhaus der al-Sauds massiv diskriminiert. Angefangen von den Curricula in der ersten Klasse wird den Schiiten eingetrichtert, dass sie keine "wirklichen Muslime" sind. 

Das größte Problem des Westens ist nicht der "Islamische Staat" oder die "Al-Nusra-Front", sondern deren Förderer und Unterstützer. US-Vizepräsident Joe Biden antwortete auf eine Frage eines Studenten an der Harvard Universität über die Hintermänner des Terrors in Syrien und Irak: "Unser größtes Problem in der Region sind unsere Alliierten in Syrien." Die Türkei, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate "sind entschlossen, Assad zu stürzen, dass sie einen Stellvertreterkrieg zwischen Sunniten und Schiiten anzettelten". Saudi-Arabien, Katar, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate haben nicht nur Millionen von US-Dollar in den Aufbau der Terror-Infrastruktur investiert, sondern auch deren Kämpfer mit Waffen versorgt. Nachdem Biden nur auf diese Tatsachen hingewiesen hatte, musste er vor diesen Autokraten und Despoten zu Kreuze kriechen und sich für das Aussprechen der politische Wahrheit entschuldigen. 

Während die USA sogenannte moderate Rebellen in Jordanien ausbilden und bewaffnen, damit sie gegen den "Islamischen Staat" (IS) kämpfen, gibt es zur gleichen Zeit eine Initiative von Saudi-Arabien, Katar und der Türkei, al-Nusra und Ahrar al-Sham, eine Al-Kaida nahe Gruppe, zu fördern. Zirka 50 Prozent des Geldes und der Ausrüstung kommen von den drei "Terror-Paten", die andere Hälfte erbeuten die beiden Gruppen bei ihren Eroberungen. Beide Gruppen sollen ihre Verbindungen zum IS gekappt haben, was aber nicht verifiziert werden kann. 

Die US-Regierung scheint immer noch primäre mit dem nichtvorhandenen iranischen Nuklearprogramm beschäftigt zu sein, anstatt die "Terrorförderer" in Saudi-Arabien, Katar, der Türkei oder den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Räson zu rufen. Bei ihrem Treffen Mitte Mai in Camp David ging es Obama ausschließlich darum, seine arabischen "Freunde" in Bezug auf die Verhandlungen mit Iran bei Laune zu halten. Bis auf die Emire von Katar und Kuwait gaben alle anderen Obama einen Korb. Der wichtigste Alliierte der USA in der Region, Israel, hat aus seiner Abneigung eines Iran-Deals nie einen Hehl gemacht. Benyamin Netanyahu ging sogar soweit, den US-Präsident vor dem US-Kongress öffentlich zu desavouieren. Mit der zionistischen Lobby in den USA und deren Statthaltern im US-Kongress im Rücken, konnte er sich diese Frechheit leisten, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Wie folgsam der US-Präsident gegenüber Netanyahu ist, zeigt das US-Veto gegen das Dokument der UN-Überprüfungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag (NPT), in dem auch Israels "geheimes" Nuklearprogramm überprüft werden sollte. Die politische Heuchelei der USA scheint in dieser Frage grenzenlos zu sein.

Immer wieder gibt es Medienbericht über eine Zusammenarbeit zwischen Israel mit Saudi-Arabien. So bot das saudische Regime der israelischen Luftwaffe Überflugrechte über sein Territorium an, falls das Land Iran angreifen wolle. Kürzlich meldete Rai al-Youm, die vom geschassten Chefredakteur der Tageszeitung, al-Quds al-Arabi, Abdel Bari Atwan, herausgegeben wird, dass Israel den Saudis ihr Raketenabwehrsystem "Iron Dome" zum Kauf angeboten hätte, um sich gegen eventuelle Raketen aus dem Jemen verteidigen zu können. In dem Bericht wurde aber auch betont, dass die Saudis dieses Angebot abgelehnt hätten. So offen sollte dann doch wieder nicht über eine saudisch-israelische Zusammenarbeit gesprochen werden, die es in Wirklichkeit aber gibt. 

Wie schon der Überfall auf Afghanistan, Irak, Libyen oder die anderen sogenannten humanitären Interventionen nichts mit Demokratie, Menschenrechten, Stabilität, Sicherheit oder westlichen Werten zu tun gehabt haben, so hat der Kampf des Westens und seiner arabischen "Freunde" nichts mit dem "Kampf gegen Terrorismus" zu tun, der dem Westen dazu dient, seine Macht, Hegemonie und Einfluss weltweit auszudehnen.