Sonntag, 14. Juni 2015

No More Bush!

Die Welt hat die Nase voll den Bushs: Jeb und sein Bruder George W.
Von den Bushs als Präsidenten der USA sollte wenigstens die Welt die Nase voll haben. Nachdem der berühmt-berüchtigte George W. ein Chaos in der internationalen Politik und insbesondere im Nahen und Mittleren Osten hinterlassen hat, will es sein kleiner Bruder ihm nachmachen. Die US-Amerikaner sind nicht zu beneiden, haben sie doch bei der 2016 stattfindenden Präsidentenwahl nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, das heißt, zwischen John Ellis "Jeb" Bush und Hillary Clinton. Beide tun sich außenpolitisch nur wenig. Bush erscheint etwas schießwütiger als Clinton zu sein, wenn man beider Äußerungen vergleicht. 

Jeb Bush hat auf seiner Europareise, zwecks Erweiterung seines Sachverstandes in Sachen Außenpolitik, Deutschland, Polen und Estland besucht. Dass ihn in Deutschland der Außenminister und der Finanzminister empfangen haben, war bereits zu viel des Guten. In Polen und Estland bemühten sich die Staatschefs und ihre Außenminister, um dem nächsten "US-Kriegspräsidenten" den Hof zu machen. Den beiden ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten erzählte er etwas von Waffenlieferungen für die Ukraine. "Ich glaube, dass Waffen helfen könnten." Waffenlieferungen an die faschistische Regierung der Ukraine wird nicht nur das Land auf Dauer zerstören, sondern vielleicht sogar ganz Europa, wenn es nach den "war hawks" im Pentagon und in den US-Think Tanks geht. 

Bush verlässt sich auf die Garde als Beraterteam, die bereits seinen älteren Bruder, George W., ins Chaos geführt hat. Das Team mutet gespenstisch an. Sein wichtigster außenpolitischer "Berater" in Sachen Naher Osten ist ausgerechnet sein Bruder George W. Sein verhängnisvolles Erbe will er fortsetzen. Für das Eingeständnis, dass der Irak-Überfall ein Fehler war, brauchte Jeb Bush immerhin drei Tage. George W. bekam seine Befehle von seiner neokonservativ-zionistischen Umgebung und vom "Allmächtigen", wie er einst öffentlich erklärte. Jeb dürfte sich wohl nur auf erstere verlassen. Er hat bereits seine Loyalität zu  Israel abgelegt, als er von dem Multi-Milliadär Sheldon Adelson nach Las Vegas zitiert worden ist. Jeder sollte zu Tode erschrocken sein über den Namen Paul Wolfowitz, den Architekten des mörderischen Irakkrieges, der ebenfalls zu Bushs außenpolitischen Beratern gehören soll. 

Wolfowitz war einer der führenden Verschwörungstheoretiker im Umfeld von Bush und Dick Cheney, der die obskure These einer exzentrischen Harvard-Akademikern namens Laurie Mylroie ventilierte, nach der nicht Al-Kaida, sondern Saddam Hussein für die meisten der Terroranschläge gegen die USA verantwortlich gewesen sein soll. Dass dieser Obskurantismus Einzug in die obersten Führungszirkel einer Weltmacht halten konnte, sollte die Europäer in Bezug auf Jeb Bush mehr als skeptisch stimmen. Das Jeb Bush von außenpolitischen Schwergewichten wie James Baker nichts wissen will, sollte in Europa nicht überraschen, da seine Berater auf Krieg eingestellt sind. George W. Bushs unvollendeter Job von "Regime Change" in Nahost soll von Jeb Bush vollendet werden! 

Jeb Bush spricht sich für einen verstärkten militärischen Einsatz gegen den Islamischen Staat, einer Kreation der CIA und des saudi-arabischen Geheimdienstes, aus. Zusammen mit verstärkten Waffenlieferungen an die Ukraine und einem Militäreinsatz im Nahen Osten dürften auf Europa und Deutschland ein größeres Engagement in Sachen Kriegseintritt zukommen. Es ist zu hoffen, dass dieses Mal Angela Merkel ebenso standhaft ist wie Gerhard Schröder, als er den Hasardeuren in Washington die Gefolgschaft verweigerte. Wäre es damals nach Merkel gegangen, wäre Deutschland mit im irakischen Sumpf versunken. Afghanistan war schon "erfolgreich" genug. Die Europäer sollten sich von der Kriegslobby in den USA nicht wieder in einen erneuten Krieg ziehen lassen und die US-oktroyierten Sanktionen gegen Russland schnellstens aufheben.