Dienstag, 15. Dezember 2015

Eine Partei "neuen Typs" huldigt Merkel

Polit-Szene aus vorurdenklichen Zeiten.
Die Noch-Merkel-CDU hat einen Parteitag hingelegt, von dem ein Erich Honecker nur geträumt hätte. Mit Realitätsverweigerung ist dieser Auftrieb von knapp über 1000 Parteifunktionären noch milde umschrieben. In einem Leitantrag zur Flüchtlingskrise wurde von einer spürbaren Senkung der Flüchtlingszahlen geschwafelt, als ob sich die Flüchtlinge nach Parteitagsbeschlüssen richten würden. Dieser weltfremde Antrag wurde dann auch mit 1000 Ja-Stimmen angenommen, nur unter Protest wurden die zwei Nein-Stimmen von Pastor Hintze registriert. Die Katerstimmung wird nach Silvester umso größer sein. 

Wie Merkel affin die CDU-Funktionäre  sind, zeigte ein zehnminütiger frenetischer Applaus, der gar nicht mehr enden wollte. Eine solche Huldigung ihrer Altvorderen haben selbst SED-Parteitage nicht zustande gebracht. Auch CSU-Chef Horst Seehofer gab ein Gastspiel. Der "Bayrische Löwe" hatte in Karlsruhe Kreide gefressen und landete als Bettvorleger vor Merkels Füßen. Seehofer hatte wohl  in der "SZ" gelesen: "Merkel führt, die Partei folgt." Oder anders gewendet: Die Merkel-CDU in ihrem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf. Vielleicht aber das Volk.

Wie immer intonierten die CDU-Funktionäre zum Abschluss die dritte Strophe des Nationalhymne. Realistischer wäre das "Lied der Partei" gewesen.