Sonntag, 6. März 2016

Deutschland im Blaulicht: Notruf einer Polizistin

Was mit einem verzweifelten Hilferuf einer deutschen Streifenpolizistin begann, wird entweder administrativ erledigt, was Bürokraten am besten können, oder es wird den Nanny-Journalisten übergeben, die es politisch beerdigen. Tania Kambouri, Tochter griechischer Einwanderer und in Bochum geboren, versieht tagtäglich ihren Dienst als Streifenpolizistin in Bochum-Mitte. Über die Verachtung Ihres Dienstes durch Migranten hat sie einen "Notruf" abgesetzt.

"Deutschland im Blaulicht" beschreibt die rechtsfreien Räume in Deutschlands Parallelwelt. In diese "No-go-Areas" kann die Polizei nur noch mit einer Hundertschaft ausrücken, wenn man die Schilderungen Kambouris liest. In diesen Parallelwelten hat die Polizei schon lange die "Hoheit auf der Straße" verloren, wie die Autorin schreibt. Was erschreckend ist, dass die Polizei den Rückhalt seitens der Politik und Justiz verloren habe. 

Wenn man das Totalversagen der Kölner Polizei in der Silvesternacht und das versuchte Verschweigen dieses Skandals durch die öffentlich-rechtlichen Medien sowie die geradezu hilflose Aussage der Kölner Oberbürgermeisterin, die Frauen sollten eine "Unterarmlänge" Abstand halten, Revue passieren lässt, ist Kambouris Diagnose zutreffend. Bei den Strafverfolgungsbehörden und den Gerichten scheint es nur Drehtüren zu geben, da den Delinquenten keine Strafen drohen. "Ein Witz, was da vor Gericht mittlerweile passiert." 

Die Autorin beklagt, dass die tatsächlichen Probleme nicht direkt angesprochen werden könnten. Auch Straftäter, die mehrere Straftaten begangen hätten, bräuchten keinerlei Konsequenz befürchten. Der Großteil der Straftaten werde zur Bewährung ausgesetzt. Auch finde auf der sprachlichen Ebene eine "Verharmlosung" statt. Begeht ein Muslim eine Straftat, darf die Polizei es nicht so nennen. Aufgrund des "weitverbreiteten deutschen Mentalitätsproblems" schriebe man, der Mensch komme aus einem "muslimisch geprägten Land". 

"Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herumreden: Gerade mit Migranten aus muslimisch geprägten Ländern gibt es die größten Schwierigkeiten, allen voran mit jungen Männern." Die Autorin hält die Nichterwähnung der Herkunft des Täters für falsch. Es werde in der Polizeistatistik bei Straftaten nur zwischen deutschen oder ausländischen Staatsbürgern unterschieden, ohne den entsprechenden Migrationshintergrund zu erwähnen, was zu Vorurteilen führe. 

Deutschland habe kein Problem mit Migration, sondern nur mit Migranten aus dem von Islam geprägten islamisch-türkischen Kulturraum, schreibt die Autorin. Die Probleme ließen sich nicht mit Toleranz lösen, sondern nur mit dem selbstbewussten Eintreten für die eigenen Werte, sonst falle ein indifferentes Gemeinwesen nur der Verachtung anheim. 

Kambouris Buch ist absolut Ressentiment-frei. Hoffentlich hat sie mit dieser Publikation nicht das Ende ihrer Karriereleiter erreicht.

Erschienen hier.